Für heute war Regen vorausgesagt und – alter Falter – in Sachen Regen lässt sich Tasmanien auch nicht lumpen. Also alles richtig gemacht mit der Entscheidung, erst heute die Fahrt quer über die Insel nach Devonport (280km) zu machen und gestern die Sonne am Strand zu nutzen.
Die Sachen waren schnell zusammengepackt, in der Nacht hatte es schon angefangen zu Regnen. Der Stellplatz aus Dreck fing an sich in puren Matsch zu verwandeln. Voller Bewunderung blickten wir den Radwanderern hinterher, die mit ihren sieben Sachen schon vor uns vom Platz rollten.
Unsere Nachbarn im Freycinet National Park hatten uns die Cataracat Gorge in Launceston ans Herz gelegt und dort machten wir nach 180km einen Mittagsstopp.
Die natürliche, wunderschöne Schlucht war in den 1920ern in einen Lustwandelgarten im Victorianischen Stil ausgebaut worden. Wundervoll kitschig mit Seilbahn, Café und übelst schwankender Hängeseilbrücke. Auf dem Gelände liegen Pfauen und Wallabys herum und es platterte aus Eimern.
Trotzdem drehten wir eine (kurze) Runde durch die Schlucht und testeten australische Meatpies im Café (stellt euch Omas braune Hackfleischsoße im Blätterteig vor).
Wir ergriffen die Flucht vor dem Regen und waren zwei Stunden zu früh in Devonport am Fähranleger. Um die Zeit noch irgendwie sinnvoll zu nutzen, kauften wir den Woolworths von nicht verderblichen Lebensmitteln leer. Denn: auf der Fähre muss das Gas ausbleiben und der Kühlschrank im Womo läuft alternativ zu 240V nur mit Fahrstrom, nicht mit der Hausbatterie. Mal schauen, wie das Eisfach morgen früh aussieht … Außerdem haben wir im K-mart endlich ein Bam-Bam gefunden – der Strand kann kommen, Melbourne ist 10 Grad wärmer ?Um 17:00 Uhr standen wir pünktlich in der Warteschlange zur Fähre und durften um 18:30 auch rauffahren. Trotz Riesengeschoss ging es besser als gedacht. Die Innenkabine (mit Spiegel statt Fenster) war ein Traum – zumindest aus Sicht der Kinder: Oben schlafen und Netze für die Kuscheltiere.Wir erkundeten das Schiff, das laut dem Prinzen „wie ein echtes Kreuzfahrtschiff“ aussieht. Der Prinz ist am Buffett sehr bescheiden und nimmt einen kleinen Teller mit nur gesunden Sachen.Um 20 Uhr legen wir ab. Tasmanien verabschiedet uns, wie es uns begrüßt hat. Mit Regen und Sturm. Der Kapitän erzählt irgendwas von 3 Meter hohen Wellen, aber dass es um 2 Uhr besser wird, wenn die Fähre in die Bucht von Melbourne einfährt. Wir gehen früh schlafen. Morgen um 5:15 Uhr ist Wecken.